Donnerstag, 22. November 2012

Argentinien - Brasilien, 2:1, (3:4 i. E.), Stadion La Bombonera, Buenos Aires



Das am 03. Oktober wegen Lichtmangel ausgefallene Spiel zwischen Argentinien und Brasilien wurde gestern im legendären La Bombonera in Buenos Aires nachgeholt. Scheinbar wollten die Veranstalter mit allen Mitteln so peinliche Szenen, wie vor sechs Wochen, vermeiden und wählten eine kampferprobte Arena für den Superclássico. Wie beim Hinspiel, so wurden auch diesmal nur Spieler, die in Brasilien oder Argentinien tätig sind berufen.
Brasiliens Trainer Mano Menezes vertraute diesmal auf die Fluminense-Achse Diego Cavalieri, Thiago Neves und Fred. Der öffentliche Druck die brasilianischen Meister zu rufen war groß geworden. Um diese Achse baute er die Abwehr von Atlético – MG, das Mittelfeld von Corinthians und Neymar von Santos im Sturm.
Die Argentinier mussten stärker auf Angriff setzen, denn sie mussten mindestens ein Tor schießen, um das 2:1 aus dem Hinspiel auszugleichen. Dabei vertraute Argentiniens Sabella auf fünf in Brasilien tätige Profis. Doch das half in der ersten Halbzeit wenig. Das Spiel war bis zur 80. Minute ein Langweiler bei dem man das Gefühl hatte, dass die Brasilianer nicht mehr als das 0:0 wollten und die Argentinier nicht mehr konnten.
Aber dann foulte Jean Martinez so knapp vor der Strafraumlinie, dass es unmöglich war dies mit bloßem Auge zu erkennen, und der Schiedsrichter gab Elfmeter. Der erst in der zweiten Halbzeit eingewechselte Scocco verwandelte zum 1:0 für Argentinien. Jetzt gewann das Spiel an Dramatik, denn Brasilien musste kommen. Fast im Gegenzug erzielte Fred den 1:1 Ausgleich nach Flanke von Jean.
In der letzten Minute gelang den Argentiniern erneut ein schöner, schneller Angriff, bei dem Scocco frei vor Torwart Diego Cavalieri auftauchte. 2:1. In Südamerika sind Verlängerungen unüblich und so musste das Elfmeterschießen entscheiden. Bei Argentinien vergaben Martinez und Montillo gleich die ersten beiden Elfmeter. Bei Brasilien verschoss nur Carlinhos. Damit war der Weg frei für Neymar den letzten Strafstoß zum Titelgewinn für Brasilien zu verwandeln. Die letzten zehn Minuten und das Elfmeterschießen entschädigten für eine ansonsten laue Veranstaltung.


Mano Menezes entschuldigte sich dafür in der anschließenden Pressekonferenz und begründete die Darbietung damit, dass die Spieler von Fluminense noch die Meisterschaft feiern würden und die Spieler von Corinthians schon an das Weltpokalfinale gegen Chelsea in zwei Wochen denken würden. Man muss sich natürlich fragen warum er dann diese Spieler berufen hat.
Gefehlt haben natürlich mit Lucas und Luis Fabiano zwei Schlüsselspieler vom São Paulo FC. In der zweiten Jahreshälfte findet in Südamerika die Copa Sulamericana statt, das Pendant zur Europa League. São Paulo FC trifft in diesem Wettbewerb heute Abend im Halbfinale auf Universidad Catolica aus Chile. Deshalb wurden die Spieler nicht für die Seleção abgestellt.
Trotz der Niederlage haben die argentinischen Fans den Brasilianern mal wieder gezeigt wie man Stimmung macht. Die Fans haben In einem wunderbaren Stadion, das die Atmosphäre multipliziert, die 90 Minuten durchgesungen.


Aufstellung Brasilien:
Diego Cavalieri, Lucas Marques, Réver, Durval, Fábio Santos, Ralf,
Paulinho, Arouca, Thiago Neves, Neymar, Fred

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