Samstag, 24. August 2013

Cuiabá

Die Stadt
Cuiabá diente dem französischen Anthropologen Claude Lévi-Strauss (1908 – 2009) 1938 als Ausgangspunkt für seine berühmte Expedition zu entlegenen Indianervölkern im an der Grenze zu Bolivien gelegenen Bundesstaat Mato Grosso. Neben der von Abenteurern und Goldsuchern bevölkerten kleinen Altstadt beschrieb der Franzose auch das heiße und trockene lokale Klima. In den Nachmittagsstunden fällt es in Cuiabá tatsächlich mitunter schwer, sich über die Straßen zu bewegen und man fragt sich, wie in einem derartigen Klima WM-Spiele stattfinden können.


Die Stadt wurde vor allem zum WM-Standort gekürt, weil die in der Nähe liegende Naturparks für den Tourismus interessanter gemacht werden sollen. Am berühmtesten ist das riesige Sumpfgebiet Pantanal, das sich hervorragend für Safaritouren eignet, bei denen Kaimane, Wasserschweine und Vögel beobachtet werden können. Nördlich von Cuiabá liegt der Nationalpark Chapada dos Guimarães. In der dortigen Savannenlandschaft haben sich bizarre Felsformationen und Wasserfälle gebildet. Schließlich gibt es noch die glasklaren Wasser von Nobres, in denen man sich zum Schnorcheln treiben lassen und Fische beobachten kann.


Mato Grosso gilt als der Bundesstaat mit der größten Zahl verschiedener Ethnien. Insgesamt gibt es 38 Indianerstämme. Wer auf den Spuren von Lévi-Strauss wandern will kann einen von ihnen besuchen oder in das Indianermuseum in Cuiabá gehen. Und wem die Zeit für die Ausflüge in die Naturparks fehlt, dem sei ein Besuch des Zoos auf dem Universitätsgelände ans Herz gelegt.


Die Fische Pacu und Pintado sind das wichtigste Nahrungsmittel in Cuiabá. Sie erhält man in einem der Peixaria genannten Fischlokale außerhalb der Stadt. Dort werden die Fische fritiert oder in Eintöpfen wie Mujica oder Escabeche serviert. Dazu reicht man Reis mit der etwas säuerlich schmeckenden Frucht Pequi sowie Maniokmehl mit Banane. Zum Nachtisch gibt es Furumdu, ein süßer Kompott aus Papaya, Melasse und Zimt.

Der Fußball
1934 formierte sich in Cuiabá der Verein Mixto. Die Idee seiner Gründerväter war es, einen Klub für verschiedene Sportarten anzubieten, dem Männer wie Frauen beitreten können. Daher der Name Mixto. Er wurde zum wichtigsten Verein in Cuiabá und konnte in den 1970er und 1980er Jahren sogar ein paar Jahre in der ersten brasilianischen Liga verbringen. Zuletzt war man von 2006 bis 2009 in der dritten Liga, ehe der Abstieg erfolgte. Heimspiele werden im Schnitt von 4.000 Zuschauern besucht. Angesichts der prekären Situation des lokalen Fußballs scheint ein WM-Stadion überflüssig zu sein. Deshalb bestehen zwei Tribünen des Verdão-Stadions auch aus Stahlrohrgerüsten, die nach der WM im Nachbarort Rondonópolis aufgebaut werden sollen.


Im Jahr 2001 gründete Gaúcho, ein ehemaliger Profi von Flamengo  aus Rio de Janeiro, den Verein Cuiabá Esporte Clube. Gaúcho wollte damit die Schwäche des traditionellen Fußball-Vertreters ausnutzen. Sein Klub hat seitdem große sportliche Erfolge erreicht und vertritt Mato Grosso inzwischen in der dritten nationalen Liga. Eine ähnliche Geschichte weist der Luverdense Esporte Clube auf, der 2004 im benachbarten Lucas do Rio Verde gegründet wurde.

Mixto Esporte Clube
Gegründet: 20. Mai 1934
Trikots: weiß-schwarze Hemden, schwarze Hosen
Titel:
Staatsmeisterschaft: 24 Mal
Wichtige Spieler: Bife, Fernando, Tostão II, Pastoril

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