Es hat schon wieder geregnet und in Porto alegre ist die Temperatur ist auf 13 Grad gefallen. Aber die Stadt hat ein Oktoberfest veranstaltet, das die Gemüter erhitzt hat. Im Stadion waren Zaunfahnen verboten, aber die Ordner konnten nicht alle entfernen. Das Spiel war schwierig.
Montag, 30. Juni 2014
Samstag, 28. Juni 2014
Donnerstag, 26. Juni 2014
WM 15. Tag: Regenschlacht von Recife
Im Juni ist in Recife Regenzeit und das haben wir heute gesehen. Viele Strassen standen meterweise unter Wasser. Die Anfahrt ins Stadion war sehr kompliziert, da die Arena 30km vom Stadtkern entfernt ist. Auf dem Platz konnte Deutschland gewinnen. Auf den Rängen wurden leider wieder die Zaunfahnen abgehängt. Jetzt gehts gegen Algerien in der Kälte Porto Alegres.
Mittwoch, 25. Juni 2014
WM 14. Tag: Recife
Wir haben unsere Fanbotsxchaft in der Altstadt von Recife aufgeschlagen. Leider war der Standort etwas versteckt und wir hatten etwas weniger Kontakt mit den deutschen Fans. Nur vereinzelt sind ein paar durch die engen Straßen geschlendert. Woran mag es liegen? Es regnet viel, das Fan Fest ist sehr klein und unattraktiv, die Fans waren in anderen Stadtteilen....
Montag, 23. Juni 2014
WM 12. Tag: Brasilien weiter
Wir sind in Recife angekommen und haben das Brasilienspiel auf einem Johannisfest gesehen. Allerdings waren nur die Verkäufer da. Der normale Brasilianer sieht das Spiel daheim mit der Familie. Später füllte sich aber der Platz und wir sahen eine supertolle Band: Ciranda Mimosa. Mexiko und Kroatien haben in Recife gespielt und somit war die Stadt voller Mexikaner.
Sonntag, 22. Juni 2014
WM 11. Tag: Erstes Fazit
Die Diskussionen vor
der WM waren von Sicherheitsfragen bestimmt. Zum einen befürchtete man die
tägliche Kriminalität und zum anderen Ausschreitungen bei Demos. Es kam anders.
Erfreulicherweise gibt es bisher wenige Probleme mit Überfällen. Für die
deutschen Fans gab es ein paar böse Überraschungen beim Public Viewing in
Salvador. Das war es aber.
Ich war
überzeugt, dass die Protestbewegung nicht die gleiche Stärke wie letztes Jahr
haben wird, aber ich bin schon überrascht, dass sie so eingebrochen ist. Ich
hätte auf höchstens 2.000 Demonstranten gesetzt. Was man jetzt hört ist, dass
nicht mehr als 200 Personen an Demos teilnehmen. Einige Gründe dafür liegen auf
der Hand: 1. Eine WM ist wichtiger als ein Confed Cup, 2. Die Forderungen sind
keine Neuheit mehr, 3. Die Polizei ist besser vorbereitet, 4. Die
Gewaltnachrichten der letzten Monate haben viele abgeschreckt, 5. Es wurde auch
den Brasilianern klar, dass es keine „Bewegung“ und somit auch keine
gemeinsamen Forderungen gibt.
Aber ich glaube
es gibt jetzt noch einen weiteren Grund: Zum Confed Cup kommen nicht viele
Ausländer, aber bei der WM sind die Straßen voller Fans. Man sagt es seien je über
30.000 Argentinier, Chilenen, Kolumbianer und Mexikaner in Brasilien. Auch die
anderen Lateinamerikaner und selbst die US-Amerikaner sind nicht zu übersehen.
Es sind mindestens 6.000 Deutsche wegen der WM in Brasilien, usw. Ich glaube
das hat viele Brasilianer verunsichert und es kommt nun die Frage der
Verteidigung des Territoriums auf.
Die Brasilianer
singen auch bei Spielen anderer Mannschaften ihr „Ich bin Brasilianer mit Stolz
und viel Liebe“. Es gibt im Stadion wenige Anstrengungen, um andere Fans zu
verstehen oder ihnen Platz zuzugestehen. Natürlich soll Brasilien Weltmeister
werden.
Wer im Stadion
ist, hat es geschafft. Er ist im Kreis der Auserwählten. Diese Leute
verteidigen die FIFA-Normen, die den Ausschluss der Finanzschwachen fördern.
Sie würden auch weiterhin Präsidentin Dilma ausbuhen, aber eben nicht auf die
Straße gehen, denn eigentlich haben sie ein gutes Leben. Es sind Leute die
wenig Ahnung von bodenständigem Fußball haben. Eventuell waren sie nie vor
einer WM in einem Fußballstadion.
Der Marsch nach
dem Spiel gestern aus dem Stadion zum Bus hat somit die Gelegenheit gegeben ein
anderes Brasilien zu sehen. Die bescheidenen und freundlichen Anwohner der
Armenviertel am Stadion in Fortaleza haben neugierig die Gringos beobachtet und
waren sehr erfreut, wenn einer gegrüßt hat. Einige von ihnen haben Töpfe auf
die Straße gestellt und günstig lokale Spezialitäten angeboten. Sehr lustig
waren ja auch die Fahrradtaxis. Hier hat sich das lebensfrohe, kreative, aber
auch arme und vergessene Brasilien gezeigt.
Die
WM-Organisatoren verstehen Fans und Anwohner als Radaumacher gegen die
autoritär vorgegangen werden soll. Das Ergebnis sind die Probleme beim gestrigen
Deutschlandspiel, der Stadionsturm der Chilenen und immer wieder Probleme mit
Argentiniern. Hier habe ich den Verdacht, dass die Brasilianer die Argentinier
so lange ärgern, bis diese reagieren. Brasilianer lieben es den Argentiniern Ungezogenheit
vorzuwerfen.
Es könnte nun
tatsächlich sein, dass die WM in Brasilien eine der unruhigsten und
konfliktreichsten seit langem wird, und zwar ganz anders als zuvor erwartet.
Eben nicht wegen Kriminalität und Demos, sondern wegen Inkompetenz und Ignoranz
der Sicherheitskräfte und leider auch der Fans, anderen Fans gegenüber.
Übrigens: Die
Brasilianer haben sich auf eine WM der reichen WM-Touristen aus Europa
eingestellt. Doch jetzt sind hunderte von Wohnmobilen aus Argentinien in
Copacabana eingefallen. Jetzt wissen die Brasilianer nicht wohin mit ihnen.
Schuld daran sind wahrscheinlich die Argentinier, die die Frechheit besitzen zur
WM zu fahren…
WM Tag 10: Brasilien blamiert sich
Heute ist viel passiert. Und ich fand es sehr
enttäuschend, wie sich die Brasilianer im Stadion verhalten, bzw, weiß ich
nicht ganz wer welche Regeln aufstellt und durchsetzt. Ich vermute, dass es
FIFA Regeln sind und die Brasilianer setzen sie leider durch. Damit ist die
Protestbewegung gestorben. Es ist traurig.
Aber beginnen wir am Anfang. Wir haben unsere
Fanbotschaft am Strand aufgeschlagen und dort viele fröhliche und nette Leute
getroffen, dann haben wir um 14.15h den Bus zum Stadion genommen, der in einer
halben Stunde am Stadion war und um 15.15h war ich an meinem Platz. Das ging
schnell, wenn man bedenkt, dass das Stadion in der Peripherie liegt. Überraschend
ist, dass, man tatsächlich erst direkt am Stadion das Ticket zeigen muss und es
keine frühzeitige Absperrung gibt. So wird es den Chilenen leicht gemacht, die
in Rio ins Stadion eingedrungen sind.
Am Platz habe ich dann begonnen die deutschen
Zaunfahnen zu fotografieren. Doch zu Beginn der ersten Halbzeit kamen Ordner
und Polizei und begannen die Zaunfahnen abzureißen. Ja, abzureißen! Es wurde
nicht ein Mal darum gebeten. Ich dachte, wenn die an den deutschen Block
kommen, dann krachts. Aber, sie sind nicht hineingekommen! Die Fans haben mit „FIFA
raus“ geantwortet und nach einigen Minuten die Banner wieder aufgehängt. So
ging das Spiel mehrfach.
Die Stimmung war vergiftet. Mehrfach habe ich
Pöbeleien und Handgreiflichkeiten beobachtet. Einige Fans wurden aus dem Stadion
geschmissen. Überraschend ist, dass brasilianische Fans, die gar nichts
verstanden haben, genau das gefordert haben. Sie schrien: „Expulsa“ – „Schmeiß
ihn raus“.
Die Brasilianer, auch die Fans, die letztes Jahr
noch auf der Straße gegen die FIFA demonstriert haben, haben jetzt die FIFA
Regeln verinnerlicht und wollen sie mit voller Härte durchsetzen. Wahnsinn! Die
Protestbewegung ist heute gestorben!
Und was will die FIFA? Gute Stimmung und lokale
Identitäten können es ja nicht sein. Es ist so absurd, dass ein Unternehmen bei
seinem besten Business die Stimmung verdirbt. Und das nach den Protesten, die
es in den letzten Monaten erfährt.
Nach dem Schlusspfiff gingen wir zur Bushaltestelle.
Am Ende des Weges stauten sich die Menschen in einem Trichter aus Gittern. Die
Situation war unübersichtlich und gefährlich. Was wäre, wenn hier Panik
ausbricht? Neben den Gittern boten Jungs eine Taxifahrt mit dem Fahrrad oder
der Rikscha an. Das hätte uns stutzig machen sollen. Auf der Straße kam ein
Militärfahrzeug mit vermummten Soldaten mit gezogenen Waffen vorbei. Ich kam
mir vor wie in Distrikt 9.
Wir übersprangen die Absperrung und gingen auf der
Straße. Vorne sahen wir, dass einfach zu wenig Busse da waren. Wir beschlossen
weiter zu laufen. An einer Kreuzung trafen wir eine Gruppe VFB-Fans, denen es
gelang einen Kleinbus mit 15 Plätzen anzuhalten. Wir waren genau 15 und kamen
für €100 zurück ins Zentrum.
Das Ende vom Lied: Während die Ordner sich um Banner
kümmern, wird das Transportsystem vergessen! Dadurch wird erst eine gefährliche
Situation im Stadion und danach vor dem Stadion provoziert. Danach regen sich
die Brasilianer über ihre Politiker auf. Es tut mir leid, da könnte jeder
einzelne mehr Zivilcourage zeigen.
Inzwischen kam folgende Pressemitteilung. Die FIFA
organisiert zum ersten Mal eine WM, richtig? Da sind Fehler ja verständlich.
Die FIFA hat einen Fehler der lokalen Organisatoren beim WM-Spiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen
Ghana eingeräumt. Mehrere Plakate deutscher
Fans mussten auf Anordnung der Sicherheitskräfte vorder Partie in Fortaleza abgehängt werden. Dabei habe es sich um eine„Fehlinterpretation“ der Ordner gehandelt. Man sei davon ausgegangen,
dass die Transparente die zulässige Größe überschritten hätten. Dies sei aber nicht der Fall gewesen. Im nächsten Spiel gegen die
Vereinigten Staaten dürften die Plakate wieder aufgehängt werden, versicherte der
Weltverband. Nach der Aktion war es im deutschen Fanblock zu Unmutsäußerungen
gegen die FIFA gekommen. (dpa)
Abonnieren
Posts (Atom)